Eislinger Schulentwicklung – Stellungnahme der Grünen Fraktion

Liebe Leserinnen und Leser. Im folgenden finden Sie den Wortbeitrag der Grünen Fraktion zum Thema Gemeinschaftsschule in Eislingen (außerordentliche Gemeinderatssitzung am 30. Januar):

Die gute Nachricht: Eislingen – wir als Gemeinderätinnen und –räte – haben es selbst in der Hand, ob Eislingen eine Gemeinschaftsschule bekommt oder nicht. Viele Städte und Gemeinden würden uns um dieses Privileg beneiden.
Natürlich waren wir alle optimistisch und hatten gehofft, dass sowohl die Silcher- als auch die Schillerschule GMS werden können. Die Signale gingen in diese Richtung. Unser Fehler als Gemeinderat war, dass wir kein mit der Verwaltung abgestimmtes Konzept, einen PLAN B, hatten, was geschieht, wenn nur eine Schule ausgewählt wird. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass meine Phantasie auch nicht ausgereicht hätte, dass das KuMi den Ball in unser Spielfeld zurück wirft und auf Basis der Anträge und Visitationen nicht einfach selbst entscheidet. Wahrscheinlich ist das die „Politik des Gehörtwerdens“, von der ich gelegentlich lese.
Ich will jetzt den ganzen Hergang nicht noch einmal wiederkauen, vielleicht nur zwei Dinge: manche Kollegen haben in ihrer Kritik an Herrn Fitterling maßlos überzogen – maßlos.  Da wäre aus meiner Sicht das eine oder andere Wort des Bedauerns angesagt. Und bemerkenswert finde ich, dass zumindest zeitweise die Diskussion um die Zukunft der Realschule das beherrschende Thema war, also eine Fragestellung, um die es bei der jetzigen Entscheidung überhaupt nicht geht.
Wie entscheiden wir heute? Wir werden mehrheitlich für die Silcherschule stimmen, weil wir der Meinung sind, dass die Silcherschule in der Umsetzung bereits auf gute Erfahrungen aufbauen kann. Wir waren ja vor Ort und haben uns das pädagogische Konzept in der Praxis angeschaut, das dort schon umgesetzt wurde als der Schulleiter der Schillerschule über seine Kritik an der neuen Schulform Gemeinschaftsschule keinen Hehl machte (direkte Ansprache Doll: seien Sie mir nicht böse Herr Doll, aber das darf Sie nicht überraschen, dass ihnen das gelegentlich noch auf die Füße fällt). Andererseits – ohne Ironie – freuen wir uns über die engagierten Pädagogen und Schulleiter, die Veränderungsbereitschaft zeigen und die nun bereit sind, sich auf eine neue Situation einzulassen.
Also: mehrheitlich stimmen wir für die Silcherschule, aber wenn das Votum für die Schillerschule bestätigt wird, werden wir es nicht zulassen, dass das Konzept der Schillerschule schlecht geredet wird, sondern dann müssen wir alle unseren Beitrag leisten, dass die Umsetzung funktioniert.
Und wir müssen alle, wie wir hier sitzen unseren Beitrag leisten, dass die Silcherschule durch die Schülerzahlentwicklung nicht zur reinen Grundschule degradiert wird und dass die Ideen und pädagogischen Konzepte, die dort erarbeitet wurden, den Eislinger Kindern und Jugendlichen erhalten bleiben Sie soll -in welcher Konstellation auch immer- in der kommenden Runde die Chance bekommen, das pädagogische Konzept, das dort bereits gelebt wird als Gemeinschaftsschule umzusetzen.
Eine persönliche Anmerkung zum Abschluss: Dass unser Fraktionskollege Lothar Weccard, der maßgeblich am Konzept der Schillerschule mitgearbeitet hat und diese ganze Entwicklung mit betrieben hat, als Stadtrat und anerkanntermaßen engagierter Lehrer nicht gegen das eigene Konzept stimmen kann und wird, ist ja wohl selbstverständlich. Wer an dieser Stelle meint, dies kritisieren zu müssen, dem empfehle ich zu überlegen, wie er oder sie selbst in dieser Situation entscheiden würde. Ich respektiere das voll und ganz, auch wenn ich in der Sache andere Position habe und werde mich an dieser Stelle voll und ganz vor meinen Kollegen stellen.